Personzentrierte Psychotherapie
Ist auch als Gesprächspsychotherapie bekannt. Im folgenden Text wird der Einfachheit halber nur die Bezeichnung "Personzentrierte
Psychotherapie" verwendet.
Zur Person des Begründers: Carl Ransom Rogers (1902–1987)wurde in Illinois, USA geboren. Er studierte Agrarwissenschaften, Geschichte, Theologie
und Klinische Psychologie und
lehrte an verschiedenen amerikanischen Universitäten. Rogers war Erziehungsberater und Therapeut für verhaltensgestörte Kinder und Jugendliche.
Unter dem Einfluß von Rank lernte er die Beziehungstherapie kennen und gründete um 1940 die Personzentrierte Psychotherapie als neue
klinisch-psychologische Forschungsrichtung, basierend auf empirisch-wissenschaftlichen Untersuchungen
Um 1960 startete er das Wisconsin Projekt zur Personzentrierten Psychotherapie mit psychotischen Menschen auf der Suche nach der Freiheit des Lernens und
seiner eigenen Philosophie des Lebens wandte er sich von Institutionen ab und arbeitete am freien Center for Studies for the Person in La Jolla, Kalifornien.
Der
Personzentrierte Ansatz beeinflusste Encountergruppen, schülerzentrierten Unterricht und interkulturelle Großgruppen.
Carl Rogers engagierte sich zunehmend in der Friedensarbeit und wurde für
den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Was ist die Personzentrierte Psychotherapie?
Die zentrale Annahme des Klientenzentrierten Ansatzes besagt, dass jeder Mensch in sich selbst unermessliche Möglichkeiten besitzt, mit sich in Übereinstimmung zu
kommen und das eigene Leben und Verhalten konstruktiv zu verändern. Durch unterschiedliche negative Erfahrungen kann dieses Potential blockiert bzw. eingeschränkt sein.
Diese Möglichkeiten können in einer bestimmten Atmosphäre förderlicher persönlicher Haltungen, einer intensiven und vertrauensvollen persönlichen Beziehung zur
TherapeutIn, in einem Klima, das geprägt ist von Wertschätzung, Respekt, Vertrauen und empathischem Verstehen, re-aktiviert werden.
Es ist möglich, Zugang zu seinem eigenen Potential zu finden, dem eigenen Erleben wieder Ausdruck zu verleihen und als Person zu wachsen und zu reifen.
Im Bereich der Psychotherapie gilt als wissenschaftlich nachgewiesen, dass eine von einfühlendem Verstehen („Empathie“), bedingungsfreier Wertschätzung und
persönlicher Authentizität geprägte therapeutische Beziehung für eine derartige persönliche Veränderung ausschlaggebend ist.
Wie arbeitet die Personzentrierte Psychotherapie?
In der Personzentrierten Psychotherapie haben das Erleben des/der KlientIn und dessen persönliche Bedeutung sowie die bewußte Erfahrung der realen Beziehung einen
hohen Stellenwert. Der/die TherapeutIn hört aufmerksam zu. Äußerungen, Befindlichkeiten und Stimmung des/der KlientIn werden gemeinsam genauer erforscht.
So entwickelt der/die KlientIn im Laufe
der Therapie ein immer klareres Bild von sich, kann die eigene Geschichte, persönliches Erleiden, typische Verhaltensweisen besser verstehen, um für sich selber und andere ein höheres Maß an
Achtung und Wertschätzung aufzubringen.
Daraus entstehen neue Sichtweisen und Lösungen für Probleme werden erkennbar.
Wann ist Personzentrierte Psychotherapie hilfreich?
Sie kann unterstützend sein, um:
(Liste der Anwendungen ist unvollständig und wesentlich umfangreicher)
Quelle: ÖGWG Österreichische Gesellschaft für wissenschaftliche, klientenzentrierte Psychotherapie und personorientierte Gesprächsführung (http://www.oegwg.at/)